Hier nun der erste einer Reihe von Beiträgen zur Spiel’19, die wir in lockerer Folge bringen werden.
Tja als erstes müssen wir mal konstatieren – die Organisation des Zuganges zur Messe war dieses Jahr ausgesprochen gut – zumindest was den Zugang OST angeht, den wir ausschließlich nutzten. Keine ewig langen Schlangen an den Kassen, gut vorbereitetes Personal und gut durchdachte Zugangsschleusen, die sich diesmal über die gesamte Breite der Hallen 7 und 8 erstreckten. Kein Gedränge (nun ja, außer dem üblichen unmittelbar vor Öffnung des Zuganges zu den eigentlichen Messehallen 😉 Selbst Nutzer der Tokioter U-Bahn dürften es da mit Symptomen von Platzangst zu tun bekommen haben. Vorteilhaft war auch, dass sich bereits hier Möglichkeiten fanden, sich ernährungstechnisch zu bedienen – ohne lange Schlangen und in erträglichem Lärmlevel.
Tja und dann betraten wir die Halle 6 und rollten die Hallen also ausnahmsweise mal von hinten auf. Leider hat sich (für mich als passionierten Comic Leser sehr bedauerlich) der Anteil der Stände zu dem Thema Comic sehr reduziert, es sieht so aus als habe sich das Thema Comic Action erledigt, dennoch konnte ich hier ein paar Funde machen. Bitte? Ok, ist ja gut Schatz. Also komme ich auf Empfehlung meiner besten Ehefrau von allen zum eigentlichen Thema Spiel zurück ;-).
Von Halle 6 aus steuerten wir sofort Halle 5 und dort den Stand 5E106 an, neugierig gemacht durch die Informationen im Spielguide 2019. Estmals sollten dort Spielemacher aus dem Iran anwesend sein (Verlag RealityGame). Wir waren mehr als erstaunt, dass in einem Land, das nach außen hin einen strikt islamischen Kurs verfolgt, so viel gespielt wird. Leider waren die Behördenmitarbeiter der Botschaft der Bundesrepublik in Teheran intoleranter (oder ängstlicher?) als die Teheraner Behörden. Den meisten Ausstellern wurde das Visum verweigert. Begründung? Man glaube nicht, dass ein Iraner wegen Spielen nach Deutschland reisen würde. Der Hinweis, dass es um den Aufbau geschäftlicher Beziehungen ging etc, wurde ignoriert. Hallo? Echt jetzt? Mit Spielen werden Millionen umgesetzt, weltweit – oder glaubten die Botschaftsmitarbeiter in den Meeples würden Bombenteile eingeschmuggelt?. Unglaublich. Egal, unser Besuch am Stand hatte sich auf jeden Fall gelohnt.
Wir ließen uns das Spiel ZAAR vorstellen – und vorab, wir haben sofort ein Exemplar mitgenommen. Mal abgesehen von dem wunderbaren Spielmaterial, das haptisch und optisch ein Genuß war, überzeugte uns vor allem die Spielidee.

Hier ein paar Links auf Videos die auf der Homepage des Verlages stehen Video0, Video1 , Video2 , Video3
Im Spiel Zaar wird eine alte persische Legende umgesetzt. Bis zu 6 Spieler haben die Aufgabe, den Namen eines Dämons zu entschlüsseln. Dabei hilft ein außergewöhnlicher Würfel, bei dem es sich eigentlich um vier Würfel handelt, die drehbar auf einer Achse liegen. Auf diesen Würfeln sind Zahl- und Schriftzeichen, die nach dem Wurf ausgewertet werden, dabei spielt auch eine Drehscheibe eine gewisse Rolle.


In der Ausgabe, die wir erwarben, handelt es sich natürlich um die im Iran üblichen Schriftzeichen ;-), aber keine Angst, man lernt sie rasch. Durch den Aufbau mittels sechseckiger Scheiben ergibt sich eine Vielzahl an Startmöglichkeiten. Während der Suchphase spielen die sechs Spieler, die landes- und historisch typische Charaktere darstellen, kooperativ. Sobald der Name des Dämons entschlüsselt wurde, wird es aber kritisch, denn der ist not amused und sein Zorn führt dazu, dass der Tempel, in welchem die Suche stattfand (unser aus den Sechseckfeldern gebauter Spielplan) zusammenstürzt. Die Spieler müssen daher so schnell wie möglich zum Ausgang zurück. Sobald ein Spieler dabei ein Feld verlässt, wird dieses umgedreht, der Raum ist zuammengestürzt und nicht mehr passierbar. Natülich kann man bei geschicktem Einsatz einem der Konkurrenten dabei den Weg zum Ausgang verschließen. Und Tschüss, der kommt nicht mehr raus. Bei all diesen Aktionen lassen sich Münzen einsammeln, die auf Vorder- und Rückseite Symbole enthalten. Wer es schafft, rauszukommen und dann auch noch die meisten dieser Münzen einzusammeln, hat gewonnen.
Gut, dass ist jetzt ein sehr geraffter Überblick aus der Erinnerung. Aber ich hoffe, er hat dennoch Appetit auf mehr gemacht. Das Spiel wird in unserem Spieletreff vorgestellt werden und natürlich werden die Ergebnisse als Rezension hier erscheinen.
Ein weiteres Spiel in Halle 5, das uns sehr ansprach war Underwater Cities von Delicious Games. Es wurde von Vladimir Suchy kreiert, der auch schon Pulsar 2849 (Asmodee, Czech Games Edition) schuf, das ebenfalls den Weg in unseren Spieleschrank gefunden hatte ;-). Underwater Cities ist ein typisches Euro Game (nun ja, ursprünglich hätte man wohl von german type game gesprochen, aber die Zeiten ändern sich). Mit einer sehr sparsamen Ausstattung beginnt man in einer Welt, die oberirdisch völlig übervölkert ist, in einer Unterseestadt. Klar, dass hier Ressourcen zu sammeln sind und dass diese immer zu knapp sind oder man eigentlich alle bräuchte aber….. Ein typisches komplexes Mangelspiel eben. Man versucht diese unterirdische Welt zu entwicklen, insofern erinnert Underwater Cities ein wenig an Terraforming Mars. Mehr erfahrt ihr in unserer Rezension.
Interessengemeinschaft Spielekreise
Natürlich hat sich unser Spieletreff auch in diesem Jahr auf der Spiel am Stand der Interessengemeinschaft Spielekreise vorgestellt. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, Spieler und Spieletreff zu vernetzen. Wer also einen Spieletreff sucht, anbietet oder einfach Mitspieler sucht, ist hier gut aufgehoben. Mehr dazu unter Interessengemeinschaft Spielekreise



Natürlich stolpert man wie jedes Jah auch über etwas schräge / ausgefallene Spielideen, wie das Drinkagon, ein Spiel für 2 bis 6 Spieler, das nach Eigenwerbung trinken und strategisches Denken kombinieren soll. Hmmm, die Fähigkeit zum strategischen Denken nimmt dabei vermutlich umgekehrt exponentiell zum Alkoholgrad des gewählten Getränkes ab. 😉

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